CHILE:

Länderprofil

Chile ist ein Land in Südamerika, das einen langen und engen Streifen zwischen den Anden und dem pazifischen Ozean ausmacht. Der Pazifik ist für die gesamte westliche Küste des Landes verantwortlich. Im Norden grenzt Chile an Peru, im Nordosten an Bolivien, im Osten an Argentinien und im Süden befindet sich die Drake Passage.

☻Hauptstadt:
- Santiago

☻Fläche:
- Gesamt 756.950 Quadratkilometer (38. Platz), 292.183 Quadratmeilen
- Wasser: 1,07 Prozent

☻Unabhängigkeit:
von Spanien
- Erste nationale Junta am 18. September 1810
- Erklärte Unabhängigkeit am 12. Februar 1818
- Anerkannte Unabhängigkeit am 25. April 1844

☻Offizielle Sprachen:
- Spanisch

☻Bevölkerung:
- Juni 2006 Bevölkerungszählung: 16.432.674 (60. Platz)
- 2002 Bevölkerungszählung: 15.116.435
- Bevölkerungsdichte: 21 / Quadratkilometer (184. Platz), 54 / Quadratmeile

Geographie

Wenn man sich die Landkarte Südamerikas ansieht, zeichnet sich hebt sich das Land Chile normalerweise durch den langen, dünnen Streifen aus, den es im Westen des Kontinents zieht, aus. Dieses dünne Land dehnt sich an der südwestlichen Küste Südamerikas für mehr als 2700 Meilen aus. Trotzdem ist das Land an keiner Stelle mehr als maximal 150 Meilen breit. Die Länge des Landes beträgt mehr als das 18fache der Breite, egal an welcher Stelle gemessen. Die Form des Landes geht auf die Ankunft der Spanier zurück. Die Europäer landeten an der westlichen Seite der Anden, in etwa in der Mitte des Landes. Zwei der höchsten Gipfel Amerikas befinden sich in dieser Region, nämlich der Aconcagua und der Nevado Ojos del Salado. Diese beiden Berge stellen ein großes Hindernis für Passagen in Richtung Argentinien dar. Deshalb konnte sich Chile nur in Richtung Norden und Süden auf einer Seite der Gipfel ausdehnen. Deshalb können die Gebirgszüge für die liebliche Form des Landes verantwortlich gemacht werden. Es macht einen großen Teil der Westküste des Kontinents mit dem pazifischen Ozean aus und verfügt über mehr als 50 aktive Vulkane. Trotz der vielen Berge gibt es aber auch eine Wüste, nämlich die Atacarna Wüste in Norden, und ein enormes archäologisches Gebiet, das sich über das chilenische Patagonien erstreckt.

Im Zentrum des Landes befindet sich ein großes Tal mit Flüssen, wo sich großartige Farmen, Wälder und wunderschöne Seen erstrecken. Santiago, die Hauptstadt von Chile ist im zentralen Tal angesiedelt und hat eine Seehöhe von etwa 1700 Fuß. Ungefähr fünf Millionen Leute leben in Santiago, der größten Stadt des Landes. Weiters gibt es zwei Inseln, die auch zu Chile gehören: einerseits die berühmte Osterinsel, anderseits die Juan Fernandez Insel. Beide befinden sich abseits der Küste Chiles.

 

 

 

Bildung:

Die Bildungspflicht für Kinder in Chile wurde über Jahre hinweg zu Beginn der 1900er Jahre entwickelt. Obwohl es bereits seit 1812 Pläne gab, ein Bildungssystem über das ganze Land verteilt zu implementieren, dauerte es bis 1920 bis ein beachtenswerter Fortschritt erzielt wurde. Trotzdem waren gegen Mitte des Jahrhunderts viele Studenten immer noch nicht an den Universitäten eingeschrieben. Das ergab sich aus der hohen Drop-Out Rate jener Kinder, die aus armen Verhältnissen kamen. 1953 beschloß die Regierung den nationalen Rat für Unterstützungen und Förderungen, um Kindern, die sich keine Ausbildung leisten konnten, die Schule zu finanzieren. Das Programm setzte sich auch für kostenloses Frühstück und Mittagessen während der Schulzeit in kostenlosen privaten und öffentlichen Schulen ein. Das ermutigte selbst Familien aus den ärmsten Verhältnissen, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Bis 1966 hatte sich die Zahl der Pflichtschuljahre für Kinder von 6 auf 8 erhöht und die Mittelschule wurde auf vier Jahre reduziert. 2003 erließ der frühere Präsident Ricardo Lagos ein Gesetz, wonach die Ausbildung von Schülern im Grundschul- und Mittelschullevel zur Pflicht wurde. Alle chilenischen Kinder sind verpflichtet, die Schule bis zum 18. Lebensjahr zu besuchen. Dieses Gesetz trägt zur niedrigen Analphabetenrate im Land bei. Die Rate liegt bei nur etwa vier Prozent unter den Erwachsenen.

Die höhere Ausbildung ist ebenfalls deutlich gewachsen während der letzten Jahre. Das gibt den Studenten die Chance, ihren Horizont zu erweitern. Derzeit gibt es in etwa 25 private oder öffentliche Universitäten in dem Land - eine Zahl, die weiter im Steigen begriffen ist. Wenn man die Universität besuchen will, muss man einen Selektionstest absolvieren, um akzeptiert zu werden. Der Test besteht aus drei verpflichteten Teilen (Mathematik, Literatur und Geschichte des Landes). Es gibt allerdings eine Gebühr, um an der Uni zugelassen zu werden und das macht die Ausbildung für jene, die über keine Mittel verfügen, zum Problem. Studenten kämpfen auch heute noch gegen diese Gebühr an, damit auch jene, die das Geld nicht zur Verfügung haben, die gleiche Chance, die Uni zu besuchen, haben.

Gesundheit

Als Seuchen und ein Mangel an Hygiene die Menschen in Chile bedrohte, wurde im Jahr 1890 schließlich ein Gesundheitssystem eingeführt, um sich der öffentlichen Hygiene anzunehmen. Bis zu den 1920er Jahren wurde dem Gesundheitssystem eine dynamische Rolle verliehen, vor allem durch die Einführung der Sozialversicherung. Das nationale Gesundheitssystem (Servicio Nacional de Salud - SNS) wurde letztendlich in den 1950er Jahren etabliert, nachdem Diskussionen unter Politikern die Regierung gezwungen hatten, einige positive Änderungen durchzuführen. Das SNS stellt Familien und Arbeitern, die Konten in verschiedenen Fonds halten, freie Gesundheitsvorsorge zur Verfügung. Weiters wird auch jenem großen Teil der Bevölkerung, der es sich nicht leisten kann, für Gesundheitsvorsorge zu zahlen, ein gewisses Maß an medizinischer Versorgung zur Verfügung gestellt. Durch zusätzliche finanzielle Mittel, wuchs das SNS weiter und ist nun auch fähig, Geld in Forschung, präventive Gesundheitsvorsorge und der generellen Verbesserung des Gesundheitsbewußtseins zu stecken.

Alle Mediziner waren verpflichtet, zumindest zwei Jahre für das SNS zu arbeiten, bevor sie graduieren. In dieser Zeit wurden sie normalerweise zu Patienten in den ländlichen Gegenden gesendet, wo der Zugang zur Behandlung durch einen Doktor beschränkt war. Finanzielle Schwierigkeiten führten allerdings zu einer kompletten Neugestaltung des Gesundheitssystems in den 1970er Jahren und brachten schließlich die Änderung auf das Gesundheitssystem, welches heute besteht. Zurzeit wird das chilenische Gesundheitssystem auf 5 verschiedenen Säulen aufgebaut. Die wichtigste davon ist das Nationale System der Gesundheitsvorsorge (SNSS), das jenen, deren Einkommen eine gewisse Grenze unterschreitet, freie Gesundheitsvorsorge zur Verfügung stellt. Weiters wird das öffentliche Gesundheitsbewußtsein durch Programme, die sich auf Ernährung und präventive Vorsorge konzentrieren, gefördert. Das SNSS ist der größte Anbieter von Gesundheitsdiensten im Land. Die anderen Komponenten, die das Nationale Gesundheitssystem ausmachen, sind der Nationale Gesundheitsfonds, die Institutionen für Versicherungsfälle, das "Instituto de Salud y Previsional Prevencion sowie private Gesundheitsdienste. Jede dieser Institutionen spielt eine andere Rolle, wenn es darum geht, jenen die Hilfe benötigen, der Arbeitsschicht und der Oberschicht Gesundheitsvorsorge zur Verfügung zu stellen.

Generell hat Chile seine Gesundheitsvorsorge über die Jahre hinweg sehr stark verbessert und hart daran gearbeitet, die Standards im ganzen Land zu verbessern. Über die Jahre gab es eine deutliche Reduktion der Kindersterblichkeitsrate, genauso wie die Sterberate der Mütter reduziert werden konnte. 2000 wurde eine durchschnittliche Lebenserwartung von 76 Jahren gemeldet. Die Statistiken zeigen außerdem, dass im Jahr 2000 94 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sicherem Trinkwasser und 97 Prozent Zugang zu angemessenen Sanitätsmittel hatten.

Politik

Die Geschichte der Regierung von Chile ähnelt jenen von anderen südamerikanischen Ländern. Vor der Mitte der 1500er Jahre kontrollierten die Inkas jene Fläche, die heute als Chile bekannt ist. Die Spanier landeten 1541 und Pedro de Valdivia gründete die Stadt Santiago. Danach dauerte mehr als 200 Jahre, bis Chile im Jahr 1818 die Unabhängigkeit von Spanien gewann. Der damalige königliche Führer des Landes, Bernardo O´Higgins, legte den Grundstein für die moderne Regierung mit einem Zweiparteiensystem und einer zentralisierten Regierung. Das Territorium Chiles wurde durch einen Krieg mit Peru von 1836 bis 1839 ausgedehnt. Eine neue Verfassung wurde schließlich im Jahr 1925 konstruiert, nachdem die Industrialisierung vor dem zweiten Weltkrieg die Formation von marxistischen Gruppierungen erlaubte. Nachdem Marxisten die Macht übernommen hatten, täuschte die Regierung die Bevölkerung und zeugte für Folter und das Verschwinden vieler Chilenen verantwortlich. Der Chef der Armee, Augusto Pinochet, der in den 1970er Jahren das Amt des Präsidenten übernahm, war für Korruption verantwortlich. Die chilenische Regierung gab im Jahr 2004 bekannt, das unter Pinochet in etwa 28.000 Personen gefoltert wurden und in etwa 3.200 Morde beziehungsweise spurlose Entführungen stattgefunden haben. Obwohl Pinochet für seine Grauentaten verhaften wurde, konnte ihm nie der Prozeß gemacht werden, weil der Anführer zuvor im Alter von 91 Jahren starb.

Im März 2000 wurde Richard Lagos als erster Sozialist in langer Zeit zum Präsidenten Chiles. Die Wirtschaft des Landes wuchs und die generelle Situation verbesserte sich nach dem Schaden der zuvor angerichtet worden war. Neue Reformen wurden durchgeführt und 2004 erließ die Regierung erstmals ein Gesetz, dass Scheidungen in Chile erlaubte. Bei den Präsidentenwahlen im Jahr 2006 gewann die Sozialistin Michelle Bachelet 53 Prozent der Stimmen. Sie war eine der Überlebenden der Diktator von Pinochet und übernahm als erste Frau das höchste Amt des Landes. Seit ihrer Zeit als Präsidenten hat Bachelet daran gearbeitet, die wirtschaftliche Lage weiter zu verbessern und Freihandelsabkommen zu verhandeln.